“Unsere Aufgaben in der Orientalistik und im Orient“: die Gründung und die erste Dekade des Prager Orientalischen Instituts in der Zwischenkriegszeit
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2014
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Lemmen, Sarah. «“Unsere Aufgaben in der Orientalistik und im Orient”: Die Gründung und die erste Dekade des Prager Orientalischen Instituts in der Zwischenkriegszeit». En Postcolonial Studies, editado por Robert Born y Sarah Lemmen, 1.a ed., 19:119-44. Bielefeld, Germany: transcript Verlag, 2014. https://doi.org/10.14361/transcript.9783839426975.119.
Abstract
Mit der Gründung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 stand der neue Staat vor der Aufgabe, sich in einer bereits weitgehend vernetzten Welt zu posi-tionieren: diplomatische, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte mussten ge-knüpft, Werbung in eigener Sache gemacht und Beziehungen gestärkt werden. Die Bündelung und Organisation solcher Anstrengungen wurde Ministerien so-wie weiteren Institutionen anvertraut. Aus institutionsgeschichtlicher Perspektive ist auffallend, dass dem sogenannten Orient hier eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwurde: Neben der Gründung einer Reihe von Vereinen und Gesellschaften in den 1920er und 1930er Jahren, die sich dem Orient mit unterschiedlichen thematischen und geographischen Schwerpunkten widmeten, wurde bereits kurz nach der Staatsgründung der Grundstein für ein staatlich finanziertes Orientali-sches Institut [Orientální ústav] gelegt, das sich vor allem mit wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekten der tschechoslowakischen Beziehungen zum Orient beschäftigen sollte. Neben einem parallel dazu gegründeten Slawischen Institut [Slovanský ústav] war es das einzige Institut dieser Größenordnung mit deutlicher regionaler Ausrichtung und verweist somit auf die besondere Auf-merksamkeit, die dem Orient gewidmet wurde